Aus dem Landschreiber-Archiv
der 1. Beigeordnete der VG, die Laudatio auf die
Landschreiber.
Laudatio Landschreiber Man gebe ihnen ein Stichwort und sie versammeln
Rheinhessen zu einer Kulturtour durch die Region: Die Landschreiber sind
erst seit einigen Jahren als Gruppe zusammen. Genauer gesagt seit 2013.
Und doch kennt sie in Rheinhessen mittlerweile wohl jeder, der sich auch
nur im Ansatz für regionale Kultur und Kulturevents interessiert und
aufmerksam verfolgt, was sich in dieser Hinsicht in der Region tut. Und schon das zeigt eindrucksvoll, wie viel diese
kreative Gruppe von Autoren in den vergangenen Jahren auf die Beine
gestellt hat. Immer brandaktuell, immer tief mit Rheinhessen verbunden,
immer so vielfältig, wie sie selbst eben auch sind. Ich freue mich, sie
und ihr Werk ihnen heute ein bisschen genauer vorstellen zu können. Da wäre zum Beispiel Roswitha Wünsche-Heiden. Ein
Name, den viele auch aus der AZ kennen, schließlich ist sie schon lange
Mitarbeiterin der Zeitung. Man kann getrost sagen, dass das Schreiben
eine Leidenschaft für sie ist. Roswitha Wünsche-Heiden ist nämlich schon
viel länger für Texte aller Art bekannt. Vor allem für alles rund um das
Thema Theater. Nicht umsonst mischt sie in der Nachbarverbandsgemeinde
Alzey-Land auch intensiv bei den Theatertagen mit. Theaterstücke
schreibt sie für Schülergruppen genauso wie für die Laienspielgruppe der
Erbes-Büdesheimer Landfrauen. Auch damit macht sie sich um die Kultur in
der Region und um die Kulturschaffenden in der Region verdient. Roswitha
Wünsche-Heiden hat aber auch einen Erzählband unter der schönen
Überschrift „Wendepunkte“ veröffentlicht. Wie wir alle wissen, begleiten
uns Wendepunkte in der viel zitierten Form von „Zeitenwende“ aktuell ja
sehr. Roswitha Wünsche-Heiden präsentiert in ihrem Erzählband einige
sehr berührende Wendepunkte, die ich ihnen neben ihren Texten für die
Landschreiber ans Herz legen möchte. Da ist aber auch Ulla Grall. Mitten in der
Verbandsgemeine, in Armsheim, zuhause. Für manche ist sie immer eine der
ersten, die einem einfallen, wenn es um Fachwissen rund ums Gärtnern
geht. Ihre große Leidenschaft neben dem Schreiben. Aber Ulla Grall
gelingt es immer wieder, einen stets kritischen, stets kreativen Geist
für Themen aller Art zu finden. Karin Kinast, ebenfalls in Armsheim zuhause, mit
Wurzeln in Wien, ist auch so ein Tausendsassa der Landschreiber. Wenn
sie in den vergangenen Jahren nicht für die Redaktion der AZ unterwegs
war, war die Chance groß, dass sie gerade an einem literarischen Text
arbeitet. Ein Lyrikband, Kinderbücher, die Rheinhessens Wahrzeichen, den
Trullo, schon im Titel tragen, das alles gehört zu ihrem literarischen
Portfolio. Gerdy Bormet setzt sich schon seit Langem dafür
ein, dass Literatur ihren Platz in der Gesellschaft hat und bringt
Menschen dafür zusammen. In Alzey hat sie das Literaturcafé im
Frauenzentrum mitgegründet. Seit ihrer Jugend schreibt sie Geschichten
und Gedichte, unter anderem für ein Kindermärchen und ein Musical. Uwe Jung ist in Rommersheim zuhause. Seit vielen
Jahren nutzt er seine Freizeit, um Kurzgeschichten zu verfassen, und das
besonders oft in rheinhessischer Mundart. Da liegt es nahe, dass er auch
regelmäßig am rheinhessischen Mundartwettbewerb teilnimmt, der sicher
vielen von Ihnen ein Begriff ist. Der Saulheimer Eberhard Gladrow hingegen kommt
eigentlich aus der Naturwissenschaft. Doch längst hat er die
Leidenschaft für das literarische Schreiben für sich entdeckt. Und dabei
schaut er ganz genau hin, greift das Ungewöhnliche, das Schräge auf, das
ihm begegnet. Was daraus entsteht ist eine große Zahl an
Kurzgeschichten. Lektüre, die abwechslungsreich und durchaus auch
überraschend ist. Bärbel Triebel bezeichnet sich selbst als
Wahlrheinhessin mit Ruhrpott-Migrationshintergrund. Ruhrpott und
Rheinhessen, der uns allen wohl bekannte Jürgen Klopp würde vermutlich
sagen, dass das eine ziemlich gute Mischung ist. Und wer will dem in
Rheinhessen schon widersprechen? Bärbel Triebel nimmt das Beste aus
beiden Regionen, schreibt mal über Rheinhessen, mal aber auch ganz in
der wunderbaren Mundart ihrer Heimatregion. Immer aber mit dem Blick für
das Alltägliche und humorvolle. Sie sehen, die Autoren sind so vielfältig wie
Rheinhessen selbst. Die Landschreiber sind als Gruppe stark, ergänzen
sich, werden gemeinsam kreativ und ich freue mich, wie sehr sie mit
ihrem Engagement die Kulturszene in Rheinhessen seit Jahren bereichern.
Die Landschreiber verkörpern auf ihre Art, was die Region als Ganze seit
2016 auf ganz anderen Feldern erreichen will: Gemeinsam vorankommen und
so stärker agieren können. Ihr dabei stets kreativer Ansatz, die Region
und ihre Themen zu präsentieren, hat die Jury überzeugt. Deshalb geht
der Sonderpreis Kultur in diesem Jahr auch an die Landschreiber. Herzlichen Glückwunsch! Mit freundlicher Genehmigung:
A. Pleic, VRM Leiterin
Redaktion Rheinhessen-Nord,
S. Haßler, 1.
Beigeordneter Verbandsgemeinde Wörrstadt |